ETF und Aktien
- 23. August 2023
- Dr. Stephan Müller
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Was ist der Vorteil eines ETF-Sparplans gegenüber einer reinen Aktienstrategie in Eigenregie?
Als AnlegerIn kann ich mir ein paar Aktien heraussuchen und dann jeden Monat eine Order bei meiner Bank aufgeben und damit meine Aktien kaufen. Das klingt doch sehr einfach.
Leider kann ich immer nur ganze Aktien kaufen und wenn ich vielleicht 150,- jeden Monat sparen kann, muss ich meine Order immer entsprechend an die Aktien anpassen, die ich gerade für meine 150,- bekommen kann. Da bleibt meist etwas übrig, womit ich dann im nächsten Monat für mehr als 150,- kaufen müsste. Ich muss mich also jeden Monat hinsetzen und eine oder mehrere Order platzieren! Das ist Aufwand!
Welche Aktien suche ich mir dafür aber aus? Das ist ein ganz eigenes Thema: Von Value über Growth-Titel oder nur deutsche Aktien oder ausgesucht nach Kennzahlen wie Kurs-Gewinn-Verhältnis? Die Auswahl ist riesig. Habe ich das dafür nötige Wissen? Klar, ich kann es mir aneignen, aber das kostet viel Zeit und vermutlich weiß ich Besseres mit meiner Zeit anzufangen!
Wie viele Aktien sollen es denn sein? Als AnlegerIn habe ich schon einmal davon gehört, nicht alle Eier in einen Korb zu legen. Wie viele Aktien reichen aber aus, um ein gut diversifiziertes Portfolio zu bauen? Hier komme ich schnell an meine Grenzen mit den monatlich 150,-. Ich müsste also jeden Monat wie bei einem Karussell immer wieder die anderen Aktien nachkaufen, die dann auch in einem festen Verhältnis zueinander stehen müssen.
Wer spätestens jetzt sagt, dass ihm das zu kompliziert ist! Jupp, das ist es!
Wie wäre es dann mit einem ETF-Sparplan?
Einmal bei meiner Bank eingerichtet und einen ETF ausgesucht, ist das Thema erledigt.
Die Bank macht das mit den monatlich 150,- automatisiert und in einem ETF bin ich ordentlich diversifiziert. Die ETF kaufe ich dann auch nicht in ganzen Stücken, sondern auch zu Bruchteilen – so werden stets die 150,- komplett investiert.
Ich brauche also nur eine Idee, welche Aktienklassen es sein sollen, also vielleicht nur europäische Großunternehmen oder die weltweit größten Unternehmen.
Und natürlich hat jetzt jeder recht, der sagt: Oh, ohne Geeignetheitsprüfung darf ich meinen Kunden nicht einfach so einen ETF-Sparplan beratend empfehlen. Jawohl – so ist es!