Jüngst wurde der Medianverdienst in Deutschland vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Demnach verdienen 50% aller ArbeitnehmerInnen weniger als 3.646 Euro Brutto im Monat und 50% aller ArbeitnehmerInnen verdienen mehr.
Der Median ist im vorliegenden Fall der bessere Durchschnitt im Vergleich zum arithmetischen Mittel.
Würde das arithmetische Mittel herangezogen werden, würden vermutlich die in Deutschland extrem gut verdienenden Einkommensmillionäre den Durchschnitt ordentlich nach oben heben und wir hätten ein sehr verzerrtes Bild gezeichnet bekommen. Wir würden denken, reicher zu sein als wir es wirklich sind. Die Politik würde darauf aufbauend eine Steuer festsetzen und dann feststellen, dass sie für viele Menschen zu hoch wäre – gleichwohl für die Einkommensmillionäre kein Problem darstellte.
Mir hat das mal einer so erklärt: Stellen wir uns 20 Personen vor, von denen 19 Personen 4.000 Euro verdienen und eine Person ist Einkommensmillionär mit einem Monatseinkommen von 65.000 Euro. Der Durchschnittsverdienst mittels arithmetischem Mittel liegt bei (19 x 4.000 = 76.000) zuzüglich 65.000, dividiert durch 20 Personen. Das entspricht einem Durchschnittsverdienst von 7.050 Euro. Der Median allerdings liegt bei 4.000 Euro, was eindeutig ein exakteres Bild von der Realität darstellt.
Den Median auf den Jahresverdienst hochgerechnet ergibt übrigens 43.752 Euro. Wenn wir uns in unserem persönlichen Umfeld so umschauen: Verdient jeder 2. in unserem Bekanntenkreis mehr?
